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flüchtig

  • irisrabensteiner
  • 11. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Ich hätte es nie gedacht, 

dass es einen so großen Unterschied macht: 

das schwanger Sein beim 1. oder 2. Kind... 

was viele erzählen, ist wirklich etwas, das stimmt. 

Die Zeit verfliegt noch schneller als sonst. 

Fast unmöglich, dass du es bewusst mitbekommst. 

Die Wochen purzeln einfach so dahin, 

muss immer wieder überlegen, wie weit ich denn tatsächlich bin. 

Beim 1. Mal gab es kein Zögern, ich musste nie darüber nachdenken, 

es war so leicht, der Schwangerschaft die vollste Aufmerksamkeit zu schenken...  

Dieses Mal, zwischen dem normalen, chaotischen Alltagsleben 

und wieder Vollzeit arbeiten gehen, 

rauscht das 1. Trimenon einfach so an uns vorbei - 

offiziell beendet die vermeintliche Geheimnistuerei. 

Und so erzählen wir es, dass für uns ein neues Abenteuer beginnt, 

wir erwarten nämlich unser 2. Kind. 

Glauben können wir es selbst aber irgendwie nicht, 

selbst unser Herz hat es noch nicht verinnerlicht.  

Unbegreiflich und nicht realisiert von unserem Verstand, 

währenddessen hat sie es eilig, die Zeit flieht weiter rasant...  

Und auch wenn ich es mir fast nicht eingestehen kann, 

manchmal erinnert “bloß” die tägliche Übelkeit daran... 

So viel anderes schluckt die ganze Energie und Beachtung, 

immer wieder bitte ich dich darum um Verzeihung... 

Denn natürlich habe ich deshalb ein schlechtes Gewissen 

und fühle mich innerlich auch ein wenig zerrissen, 

weil du die volle Aufmerksamkeit verdient hast, 

solltest sie doch nicht teilen müssen, als momentaner Bauchgast.  


ree

Und dann – etwas früher als gedacht, 

hat sich da etwas ganz Zartes bemerkbar gemacht. 

Als würde sanft ein kleiner Schmetterling  

meinen Bauch streicheln von innen drin.  

Bei der ersten Schwangerschaft wartete ich sehnlichst darauf, ganz gespannt, 

dieses Mal so unerwartet - ich hab deine leichte Bewegung gleich erkannt.  

Und bald darauf merke ich es auch, 

da zeigt sich eine kleine Wölbung in meinem Bauch.  

Bald schon ist das 2. Trimenon vorbei, 

Das Wochenfoto vom Bauch schon wieder vergessen – auweih. 

unglaublich, dass dieser Monat nun auch schon zu Ende ist  

und nicht zu fassen, dass man so etwas tatsächlich vergisst. 

Im Leben steht grade so viel an, 

Umzug, Arbeit und ein Kleinkind vorne dran.  

Kaum Zeit zum Durchatmen oder zur Ruhe kommen, 

hätte es mir eigentlich ganz anders vorgenommen... 

Und schon haben wir das 3. Trimester erreicht, 

mein Bauchumfang zeigt mir, dass Woche für Woche verstreicht... 

Zwischen all dem Tun, dem ganzen Funktionieren, 

gelingt es meist nur abends, uns ausschließlich auf dich zu konzentrieren.  

Wenn wir müde und erschöpft auf dem Sofa liegen, 

ist es das, was wir am meisten lieben: 

Zuzusehen, wie du auf unsere Berührungen reagierst und dich bewegst. 

Sich bewusst zu machen, dass du unter unseren Händen schon so eigenständig lebst.  

Sie zu genießen, diese durch deine Bewegung entstehenden Wellen, 

uns die Zukunft auszumalen und uns die Zeit mit dir vorzustellen...  

Über deine Kraft zu staunen und deine Stärke zu erleben - 

manchmal veranstaltest du in meinem Bauch ein kleines Erdbeben...  

 

Das sind diese Augenblicke, in ihnen steckt Unendlichkeit, 

auch wenn sie ansonsten so verdammt flüchtig ist, unsere Zeit...  

Wahrscheinlich schätzen wir sie deswegen aber umso mehr, 

sind noch bewusster dankbar und freuen uns sehr. 


Momente wie diese bleiben – holen sich im Herzen einen fixen Platz 

und wir spüren sie deutlich: diese Vorfreude auf dich, kleiner Schatz! 

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